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Wer schaltet
Stellenangebote?

Die aktuelle Analyse basiert auf 13.183 Stellenangeboten, die Arbeitgeber Ende Februar geschaltet haben. Bei mehr als jeder zweiten Position machte sich die HR-Abteilung selbst auf die Suche und für nicht ganz jede zehnte betraute sie eine Personalberatung mit der Suche und Vorauswahl. Personalberatungen werden seltener hinzugezogen als vor der Pandemie. Vermutlich haben Unternehmen ihre HR-Abteilungen weiter professionalisiert und betrauen die Dienstleister nur für hoch spezialisierte Positionen. Bei gut einem Viertel der ausgeschriebenen Stellen sind Jobsuchende später bei einem Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt (26,4 %).

Die Branche des zukünftigen Arbeitgebers war bei drei von vier Stellenangeboten eindeutig erkennbar. Recruiting-Abteilungen im Gesundheits- und Sozialwesen haben im Februar die meisten Positionen ausgeschrieben (13,4 %), gefolgt von den Wirtschaftszweigen betriebswirtschaftliche bzw. unternehmensbezogene Dienstleistungen (10,0 %) sowie Maschinen- und Fahrzeugbau (8,3 %).

Quelle: DEKRA Akademie 2023
Basis: 13.183 Stellenangebote

Führung
Meisterbrief ist eine sichere Karte

Für fast jede zehnte Stelle benötigen Bewerberinnen und Bewerber Führungskompetenz.  Unternehmen suchen besonders oft Projektleiter und Projektmanager (23,5 %), ihr Anteil ist im Vergleich zur letzten Analyse jedoch stark gesunken. 2022 richtete sich gut jede dritte Führungsposition an Jobsuchende mit Ambitionen im Projektmanagement. Das war der höchste Anteil entsprechender Stellen seit Erhebungsbeginn und vermutlich handelte es sich um einen Nachholeffekt, als sich die Wirtschaft langsam wiederbelebte. Angesichts der unsicheren Aussichten zögern Arbeitgeber vermutlich etwas, neue Projektleitungsstellen zu besetzen oder zu schaffen.

Jobsuchende mit Aufstiegsfortbildung haben gute Chancen am Arbeitsmarkt: Unternehmen im Bauwesen, der Industrie und im Handwerk suchen derzeit viele Bauleiter und Poliere sowie Meister für Führungsaufgaben. Der Anteil entsprechender Jobangebote  ist so hoch wie seit Erhebungsbeginn nicht (9,5 bzw. 6,5 %). Und die Aussichten bleiben gut: Aufsichtstätigkeiten für Spezialisten im Hoch- und Tiefbau zählen zu den Engpassberufen. Auch Handwerksbetrieben fällt es schwer, ihre offenen Meisterstellen zu besetzen: Eine Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) hat ergeben, dass es 2021 für jede zweite davon bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitsuchenden gab.