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Gesamtranking
Die Top-10-Berufe

Fach- und Arbeitskräfte dringend gesucht

Die Zusammensetzung der zehn am häufigsten gesuchten Berufe unterstreicht: Wir müssen von einem Fach- und Arbeitskräfteengpass sprechen. Vier der zehn Positionen sind Tätigkeiten, für die sich auch angelernte oder fachfremde Kräfte bewerben können. Arbeitgeber suchen neben Helferinnen und Helfern für die Produktion insbesondere auch für die Lagerlogistik viel Personal. In keiner der Analysen seit Erhebungsbeginn 2008 waren entsprechende Jobangebote auf den vorderen Plätzen so präsent wie aktuell.

Quelle: DEKRA Akademie 2023
Basis: 13.183 Stellenangebote

Top 10
Die 10 am häufigsten gesuchten Berufe

  • An erster und zweiter Stelle befinden sich unverändert die Berufe Elektroniker sowie Gesundheits- und Krankenpfleger. In diesem Jahr liegen sie sogar fast gleichauf. Damit halten Elektroniker das dritte Jahr in Folge ihren Platz an der Spitze. Die Berufsaussichten sind gut, denn diverse Untersuchungen zeigen Engpässe insbesondere in der Bauelektrik. Elektronikerinnen und Elektroniker werden verstärkt für die Umsetzung der Energiewende und für den Wohnungsbau benötigt.

  • In der IT können vor allem Softwareentwickler und Programmierer aus einem großen Angebot offener Stellen wählen. Sie halten sich das dritte Jahr auf Rang 5. Fachkräfte, die Software entwickeln und programmieren können, haben hervorragende Jobaussichten, trotz der Tatsache, dass ihr Anteil an den Gesamtstellen schon das dritte Jahr nachgegeben hat. Zum Vergleich: 2018 befand sich der Beruf an der ersten Stelle. Viele Branchen sind auf das Know-how von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern angewiesen. Doch auch sie sind nicht vor Veränderungen gefeit. Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz oder Low-Code-Plattformen werden den Beruf verändern, ihn aber sicher nicht ersetzen.

  • Sozialarbeiter und -pädagogen sind hingegen Newcomer unter den vordersten Plätzen. Dem Beruf ist der beachtliche Sprung von Platz 20 auf den vierten Platz gelungen. Ihr Anteil an der Gesamtstichprobe ist das vierte Jahr in Folge gewachsen, hat sich gegenüber dem Vorjahr jedoch verdoppelt. Die Expertise von Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen wird in vielen Bereichen benötigt, beispielsweise für die Schulsozialarbeit oder zur Unterstützung der Integration von Geflüchteten. In diesem Beruf gibt es mit die größte Fachkräftelücke. Es bleibt abzuwarten, ob er seine aktuelle Position zukünftig hält oder ob der sprunghafte Anstieg möglicherweise ein Einmaleffekt ist.  

  • Elektroingenieure können – ähnlich wie Softwareentwickler – in unterschiedlichen Branchen arbeiten. Sie sind zum ersten Mal seit 2017 unter die Top-Ten-Berufe zurückgekehrt. Innerhalb der Ingenieurberufe geht jede dritte Stelle an die Fachrichtung Elektrotechnik (32,9 %). Verschiedene Faktoren verschärfen den Engpass in diesem Beruf, beispielsweise die gestiegene Nachfrage nach Experten für die Elektromobilität oder die Automatisierung in der Industrie. Mit einer Entspannung ist nicht zu rechnen: Eine Mitgliederbefragung des Branchenverbands VDMA hat 2022 ergeben, dass Maschinen- und Anlagenbauer planen, bis 2025 fast genauso viele Ingenieure der Fachrichtung Elektrotechnik/IT einzustellen, wie aus dem Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik (71 zu 73 %)

  • Ob der hohe Anteil an Gesuchen nach Verkäuferinnen und Verkäufern auf den Wiederaufschwung des Einzelhandels nach der Pandemie zurückzuführen ist, ist fraglich. Im letzten Jahr belegten sie noch Platz 33 und sie waren erst einmal unter den ersten zehn Berufen vertreten. Seinerzeit führte ein Sondereffekt zu der Positionierung. Angelerntem Verkaufspersonal dürfte dennoch ein Effekt entgegenkommen: Immer mehr Arbeitgeber im Einzelhandel sind mangels ausgebildeter Verkäuferinnen und Verkäufern bereit, auch motivierte Quereinsteiger anzulernen. 

  • In der Lagerlogistik ist der Personalbedarf weiter gestiegen – trotz der Möglichkeit, gerade hier viele Arbeitsschritte zu automatisieren und zu digitalisieren. Jobsuchende mit Gabelstaplerschein sowie Lager- und Transportarbeiter sind deshalb auch in diesem Jahr wieder vorn mit dabei. Neu hinzugekommen sind Gesuche nach Kommissioniererinnen und Kommissionierern. Zum Vergleich: Im letzten Jahr befanden diese sich noch an 28. Stelle im Gesamtranking.